In unserer losen Reihe „KuK“, „Kurz und Konkret“ stellen wir ganz konkrete Übungen für verschiedene Förderbereiche vor, die man mit wenig Aufwand umsetzen kann. Allen ist gemein, dass eine kindgemäße Umsetzung mit effizienter und sachgemäßer Förderung verbunden wird. Die Übungen machen Spaß, verschwenden aber nicht unnötig Zeit; setzen Material ein, sind aber nicht sensualistisch oder am Thema vorbei.

Heute: Ein Spiel mit Lego-Schafen zur Übung des SCH, für Kinder ab 4 Jahren

Lernbereiche:

  • Sprechstörung Schetismus (Kind kann das SCH nicht sprechen). Ziel des Spiels ist, den Laut „SCH“ besonders oft zu sprechen, ohne dass dies dem Kind rasch langweilig wird. Er kommt vor in der Schreibung SCH sowie in Wörtern mit SP und ST. Viele Kinder verwechseln das SCH mit dem CH, daher kommen hier gezielt Wörter mit CH vor, um die Unterscheidung zu üben. Ist das Kind dazu noch nicht in der Lage oder leidet es zusätzlich an Chitismus, sollte man den Text des Spiels entsprechend anpassen.

Benötigtes Material:

  • Legosteine in weiß, braun, schwarz und grau; für 8 Schafe braucht man 16 2er-Steine, 8 6er- oder 8er-Steine, 8 4er-Steine; einige Steine für den Stall und blaue Steine für das Wasser
  • zwei kleine Stückchen von einem Schwamm

Vorbereitungsarbeiten:

Auf der Platte eine Wasserstelle und einen Stall bauen. Eine Stelle zum Scheren der Schafe evt. markieren. Die Schafe vorab oder mit dem Kind gemeinsam bauen (die 2er-Steine sind die Beine, der 6er- oder 8er-Stein der Rumpf, der 4er-Stein der Kopf).

Durchführung / Einsatz:

Man spielt den u.g. Ablauf mit dem Kind. Dabei spricht immer der Erwachsene den jeweiligen Satz vor und spielt ihn mit einem Schaf. Das Kind spricht ihn nach und spielt den gleichen Ablauf mit einem anderen Schaf. Bei fortgeschrittenen Kindern merkt sich das Kind den Ablauf mit der Zeit und spricht ihn alleine.

Ziel des Spiels: Alle Schafe müssen in den Stall gebracht werden, nachdem man sie geschoren und gewaschen hat.

  1. Vorgeschichte für das Kind: Der Bauer muss heute noch alle Schafe scheren und waschen, ehe es dunkel wird und sie schlafen gehen. Wir müssen ihm helfen!
  2. Man nimmt ein Schaf, stellt es auf ein markiertes Feld und beruhigt es vor dem Scheren, indem man es streichelt und sagt: „Schönes Schaf! Weiches Schaf! Ich streichle dich!“
  3. Anschließend wird geschoren, indem man mit den Fingern eine Schnipp-Schnapp-Bewegung macht. Dazu sagt man: „Ich schere das Schaf, schnipp-schnapp, schnipp-schnapp!“
  4. Nun bringt man das Schaf zum Wasser, „wäscht“ es mit dem kleinen Schwamm und sagt dabei: „Ich wasche das Schaf! Wische-wasche, wische-wasche!“
  5. Jetzt ist das Schaf fertig und muss zum Stall gelangen: „Ich scheuche das Schaf in den Stall. Schusch-schusch-schusch, schusch-schusch-schusch!“
  6. Endlich wird das Schaf in den Stall gestellt. Man winkt ihm zu und sagt: „Schlaf gut, Schaf! Sch, sch, sch!“
Ich wasche das Schaf – wische-wasche, wische-wasche

Förderdiagnostische Hinweise:

  • Das Kind sollte das SCH grundsätzlich schon zu bilden gelernt haben. Dieses Spiel ist für die Übungsphase zwischen Lauterarbeitung und Übertragung in den Alltag gedacht.
  • Es eignet sich aber auch für die Diagnostik, um herauszufinden, an welchen Stellen im Wort das Kind ein SCH nicht (gut) sprechen kann, da das SCH in diesem Spiel im An- und Auslaut sowie in Verbindung mit Vokalen und Konsonanten vorkommt.
  • Ich selbst führe während der Übungsstunden immer eine Strichliste, auf der ich in zwei Spalten jedes richtig und jedes falsch gesprochene SCH eintrage. Kurzfristig ist das für das Kind ein Ansporn, da die Kinder für die Differenz zwischen richtig und falsch gesprochenen Lauten eine Belohnung bekommen, bei mir z.B. ein Haribo-SCHlumpf für je 5 richtige SCH (also bei 10 falschen und 45 richtigen je Sitzung 7 Schlümpfe (45 richtige – 10 falsche = 35; 35:5 = 7). Mittelfristig überprüfe ich so den Erfolg: Wenn es insgesamt wenige Striche sind, lasse ich offenbar das Kind zu wenig zum Sprechen kommen. Wenn es nicht stetig mehr richtige und weniger falsche werden, fördere ich nicht optimal, dann ist eine Überprüfung meines Ansatzes angesagt.

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